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-====Betrachtung von Rahmenbedingungen==== +====Rahmenbedingungen klären==== 
-  ***Was ist das Vortragsziel bzw. sind die Erwartungen an das Referat?**\\ Ein Referat verfolgt stets gewisse Ziele. Diese werden zumeist durch die Erwartungen des Dozenten vorgegeben, der unterschiedlich anspruchsvolle Ausarbeitungen fordern kann: So könnte im Vortrag eine einfache und kurze Textwiedergabe gefordert sein, aber auch eine sehr anspruchsvolle und aufwändige Sitzungsvorbereitung.+ 
 +Rahmenbedingungen für Referate werden häufig vorab im jeweiligen Seminar geklärt, ggf. ist Rücksprache mit der Lehrperson nötig. 
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 +  ***Was ist das Vortragsziel bzw. sind die Erwartungen an das Referat?**\\ Ein Referat verfolgt stets gewisse Ziele. Diese werden zumeist durch die Erwartungen der/des Lehrenden vorgegeben, die/der unterschiedlich anspruchsvolle Ausarbeitungen fordern kann: So könnte im Vortrag eine einfache und kurze Textwiedergabe gefordert sein, aber auch eine sehr anspruchsvolle und aufwändige Sitzungsvorbereitung.
   ***Fragestellung formulieren**\\ Auch ein Referat hat zumeist das Ziel, eine wissenschaftliche Fragestellung zu beantworten. Das Thema sollte eingegrenzt und so gestaltet sein, dass es in dem vorgegebenen Zeitraum präsentierbar ist.    ***Fragestellung formulieren**\\ Auch ein Referat hat zumeist das Ziel, eine wissenschaftliche Fragestellung zu beantworten. Das Thema sollte eingegrenzt und so gestaltet sein, dass es in dem vorgegebenen Zeitraum präsentierbar ist. 
-  ***Adressaten berücksichtigen**\\ Welches Vorwissen kann ich bei meinen Zuhörern erwarten? In einem Seminar, das ein im Grundkurs bereits besprochenes Thema vertieft, solltet ihr die Grundlagen nur in einer kurzen Wiederholung anführen, da man diese voraussetzen kann. Auch sollte berücksichtigt werden, vor //wem //man eigentlich referiert: Vor einer Gruppe Studierender wird man eine andere Ausdrucksweise wählen als vor Schülern+  ***Adressaten berücksichtigen**\\ Welches Vorwissen kann ich bei meinen Zuhörer*innen erwarten? In einem Seminar, das ein im Grundkurs bereits besprochenes Thema vertieft, solltet ihr die Grundlagen nur in einer kurzen Wiederholung anführen, da man diese voraussetzen kann. Auch sollte berücksichtigt werden, vor //wem //man eigentlich referiert: Vor einer Gruppe Studierender wird man eine andere Ausdrucksweise wählen als vor Schüler*innen
-  ***Vortragsdauer beachten**\\ Informiert euch bei der Referatsvergabe über die zur Verfügung stehende Zeit. Der vorzutragende Stoff sollte in jedem Falle so zusammengefasst sein, dass der vorgegebene Zeitrahmen nicht überschritten wird. +  ***Vortragsdauer beachten**\\ Informiert euch bei der Referatsvergabe über die zur Verfügung stehende Zeit. Der vorzutragende Stoff sollte in jedem Falle so zusammengefasst sein, dass der vorgegebene Zeitrahmen nicht über-, aber auch nicht wesentlich unterschritten wird. 
   ***Welche Technik kann ich verwenden?**\\ Vor dem eigentlichen Referat solltet ihr im Seminarraum Ausschau halten, welche Technik zur Verfügung steht. Und darüber hinaus solltet ihr auch überprüft haben, ob diese überhaupt funktioniert!   ***Welche Technik kann ich verwenden?**\\ Vor dem eigentlichen Referat solltet ihr im Seminarraum Ausschau halten, welche Technik zur Verfügung steht. Und darüber hinaus solltet ihr auch überprüft haben, ob diese überhaupt funktioniert!
  
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 ====Erarbeitung und Vorbereitung==== ====Erarbeitung und Vorbereitung====
-  ***Rücksprache mit Dozenten halten**\\ Es ist sehr sinnvoll, wenn ihr während der Vorbereitungsphase einmal den Dozenten in der Sprechstunde oder gegebenenfalls nach dem Seminar auf euer Referat ansprecht, um dieses mit ihm zu besprechen, und euch ein Feedback auf euer Vorhaben geben lasst. Ihr könnt nützliche Informationen zur Literatur oder zu einem gewünschten inhaltlichen Schwerpunkt erhalten.+  ***Rücksprache mit Lehrenden halten**\\ Es ist sehr sinnvoll, wenn ihr während der Vorbereitungsphase einmal den/die Lehrende in der Sprechstunde oder gegebenenfalls nach dem Seminar auf euer Referat ansprecht, um dieses zu besprechen, und euch ein Feedback auf euer Vorhaben geben lasst. Ihr könnt nützliche Informationen zur Literatur oder zu einem gewünschten inhaltlichen Schwerpunkt erhalten.
   ***Literaturrecherche**\\ Nachdem ihr euer Thema und die Fragestellung gefunden habt, kann es in die Bibliothek gehen: Die [[reader:05:05.2_arbeitstechniken|Literatur wird recherchiert und beschafft]], [[:reader:05:05.3_arbeitstechniken#ein_moeglicher_weg_zu_einem_exzerpt|gelesen]]  und [[:reader:05:05.3_arbeitstechniken|exzerpiert]]. Das Ziel ist hierbei, die Grundlage für die Erarbeitung des Inhaltes zu schaffen.   ***Literaturrecherche**\\ Nachdem ihr euer Thema und die Fragestellung gefunden habt, kann es in die Bibliothek gehen: Die [[reader:05:05.2_arbeitstechniken|Literatur wird recherchiert und beschafft]], [[:reader:05:05.3_arbeitstechniken#ein_moeglicher_weg_zu_einem_exzerpt|gelesen]]  und [[:reader:05:05.3_arbeitstechniken|exzerpiert]]. Das Ziel ist hierbei, die Grundlage für die Erarbeitung des Inhaltes zu schaffen.
-  ***Reduktion auf zentrale Inhalte**\\ Ein Referat hat immer ein fest umrissenes Thema. Mit der Reduktion auf die zentralen Inhalte wird vermieden, dass Nebensächliches und unwesentliche Details, die nicht zum Argumen­tationsfaden beitragen, aussortiert werden. Das primäre Ziel ist die Informationsvermittlung.+  ***Reduktion auf zentrale Inhalte**\\ Ein Referat hat immer ein fest umrissenes Thema. Mit der Reduktion auf die zentralen Inhalte wird vermieden, dass Nebensächliches und unwesentliche Details den Argumen­tationsfaden unterbrechen. Das primäre Ziel des Referats ist Informationsvermittlung.
   ***Kontextbezug**\\ Ein Referat sollte immer in den Kontext des Seminars eingebettet sein. Dies solltet ihr bei der Erarbeitung der Texte beachten und zu Ausschweifendes herausnehmen.   ***Kontextbezug**\\ Ein Referat sollte immer in den Kontext des Seminars eingebettet sein. Dies solltet ihr bei der Erarbeitung der Texte beachten und zu Ausschweifendes herausnehmen.
-  ***Stichwortzettel vorbereiten und Text lernen**\\ Es ist sehr sinnvoll, wenn ihr euch nummerierte Karteikarten für euren Vortrag vorbereitet. Auch solltet ihr textsichersein. Es kann hierbei sehr helfen, wenn ihr das Referat vorher einem Bekannten vorgetragen,  oder vor dem Spiegel geprobt habt.+  ***Stichwortzettel vorbereiten und Vortrag proben**\\ Es ist sehr sinnvoll, wenn ihr euch nummerierte Karteikarten für euren Vortrag vorbereitet. Auch solltet ihr 'textsichersein. Es kann hierbei sehr helfen, wenn ihr das Referat vorher einem Bekannten vorgetragen oder vor dem Spiegel geprobt habt.
  
  
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 ===Einleitung=== ===Einleitung===
-  *In der Einleitung solltet ihr das **Interesse der Zuhörer wecken**, beispielsweise mit einem vorangestellten Zitat, einer provokanten These, einem Erfahrungsbericht oder einem aktuellen Bezug. Die Möglichkeiten sind dabei grenzenlos - und auch kreative Ideen sind hier gerne gesehen. Ist eine gute und interessante Einleitung geschafft, sollte euch die Aufmerksamkeit der Zuhörer sicher sein.+  *In der Einleitung solltet ihr das **Interesse der Zuhörer*innen wecken**, beispielsweise mit einem vorangestellten Zitat, einer provokanten These, einem Erfahrungsbericht oder einem aktuellen Bezug. Die Möglichkeiten sind dabei grenzenlos - und auch kreative Ideen sind hier gerne gesehen. Ist eine gute und interessante Einleitung geschafft, sollte euch die Aufmerksamkeit der Zuhörer sicher sein.
   *An dieser Stelle solltet ihr auch den **Nutzen hervorheben**, den die Zuhörenden durch das aufmerksame Verfolgen eures Referats haben werden. Der Nutzen kann dabei beispielsweise ein wichtiger Wissensbaustein für die Klausur oder die Teilhabe am aktuellen Wissenschaftsdiskurs sein.    *An dieser Stelle solltet ihr auch den **Nutzen hervorheben**, den die Zuhörenden durch das aufmerksame Verfolgen eures Referats haben werden. Der Nutzen kann dabei beispielsweise ein wichtiger Wissensbaustein für die Klausur oder die Teilhabe am aktuellen Wissenschaftsdiskurs sein. 
   *In die Einleitung gehört auch eine **vorangestellte Gliederung**, die einen Überblick über das nun folgende Referat gibt.    *In die Einleitung gehört auch eine **vorangestellte Gliederung**, die einen Überblick über das nun folgende Referat gibt. 
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 ====Feedback==== ====Feedback====
  
-Hilfreich für den Vortragenden ist das Feedback über das methodische Vorgehen und den Vortragsstil, was leider nicht von jedem Dozenten gegeben wird. Deswegen solltet ihr nach jedem Referat, das ihr haltet, **Feedback einfordern**, wenn der Dozent von sich aus keines gegeben hat.+Hilfreich für den/die Vortragende*n ist das Feedback über das methodische Vorgehen und den Vortragsstil, was jede*r Dozent*in von sich aus anbietet. Deswegen solltet ihr nach jedem Referat, das ihr haltet, **Feedback einfordern**, wenn die Lehrperson von sich aus keines gegeben hat.
  
-Da ein Vortrag etwas sehr Persönliches ist - schließlich steht man vor einer Gruppe von Menschen, redet und gestikuliert dabei frei - gibt es bestimmte Regeln, die man beim Geben eines Feedbacks einhalten sollte.+Ihr könnt euch natürlich auch von Kommiliton*innen Feedback einholen. In den Orientierungstutorien für Germanistik-Ersti üben wir das Geben und Nehmen von Feedback ein. Da ein Vortrag etwas sehr Persönliches ist - schließlich steht man vor einer Gruppe von Menschen, redet und gestikuliert dabei frei - gibt es bestimmte Regeln, die man beim Geben eines Feedbacks einhalten sollte.
  
-Die Kunst beim Feedback Geben ist es, etwas zu sagen, ohne den Empfänger zu verletzen:+Die Kunst beim Feedback Geben ist es, etwas zu sagen, ohne den Empfänger oder die Empfängerin des Feedbacks persönlich anzugehen oder gar zu verletzen:
  
 Ein gutes Feedback ... Ein gutes Feedback ...
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 Eine bekannte Art, Feedbacks zu geben, ist die sogenannte **Sandwich-Methode**: Hierbei beginnt man mit einem positiven Aspekt, woraufhin die Verbesserungsvorschläge genannt werden. Zum Abschluss des Feedbacks endet man jedoch wieder mit einer positiven Rückmeldung, wodurch das Verbesserungswürdige wohlwollend umhüllt ist und weniger bedrohlich für den Empfänger wirkt. Eine bekannte Art, Feedbacks zu geben, ist die sogenannte **Sandwich-Methode**: Hierbei beginnt man mit einem positiven Aspekt, woraufhin die Verbesserungsvorschläge genannt werden. Zum Abschluss des Feedbacks endet man jedoch wieder mit einer positiven Rückmeldung, wodurch das Verbesserungswürdige wohlwollend umhüllt ist und weniger bedrohlich für den Empfänger wirkt.
  
-Es gibt jedoch auch Regeln, die der Empfänger eines Feedbacks einhalten sollte. So sollte dieser den Feedback Äußernden **ausreden lassen** und nicht unterbrechen. Auch sollte nicht der Versuch gestartet werden, sich zu rechtfertigen. Das Feedback sollte vielmehr** angehört und bei Bedarf angenommen** werden. Der Referent sollte hinterher selbst darüber **entscheiden, welche Kritikpunkte **er** akzeptiert** und in Zukunft ändern möchte. Wenn ihr es in bestimmten Punkten jedoch für notwendig erachtet, etwas zu erklären, so notiert es euch und wartet bis zum Ende der Feedbackrunde. +Es gibt jedoch auch Regeln, die die empfangende Person beachten sollte. So sollte man den Feedback Äußernden **ausreden lassen** und nicht unterbrechen. Auch sollte nicht der Versuch gestartet werden, sich zu rechtfertigen. Das Feedback sollte vielmehr **angehört und bei Bedarf angenommen** werden. Der/die Referent*in sollte hinterher selbst darüber **entscheiden, welche Kritikpunkte **er/sie** akzeptiert** und in Zukunft ändern möchte. Wenn ihr es in bestimmten Punkten jedoch für notwendig erachtet, etwas zu erklären, so notiert es euch und wartet bis zum Ende der Feedbackrunde. 
  
 ====Handout? Thesenpapier? Tischvorlage?==== ====Handout? Thesenpapier? Tischvorlage?====
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 ===Funktion & Inhalt=== ===Funktion & Inhalt===
  
-Die meisten Lehrenden erwarten von Ihnen auch, dass Sie ein Handout bzw. Thesenpapier bzw. eine Tischvorlage erstellen, das/die Ihr Referat unterstützt. Die Bezeichnungen solcher Handouts -- wir verwenden diesen Ausdruck als allgemeinen Oberbegriff ohne konkrete Bedeutung im Hinblick auf Form und Funktion -- sind nach unserer Einschätzung nicht standardisiert: Was in dem einen Seminar //Handout// genannt wird, heißt im nächsten //Thesenpapier// und im dritten //Tischvorlage//. **Unsere Empfehlung ist, solche Begrifflichkeiten zunächst außer Acht zu lassen und sich vielmehr an Inhalten und Funktionen zu orientieren und diese auch gezielt bei der/dem Lehrenden zu erfragen.**+Die meisten Lehrenden erwarten ein Handout bzw. Thesenpapier bzw. Tischvorlage, das das Referat unterstützt. Die Bezeichnungen solcher Handouts -- wir verwenden diesen Ausdruck als allgemeinen Oberbegriff ohne konkrete Bedeutung im Hinblick auf Form und Funktion -- sind nach unserer Einschätzung nicht standardisiert: Was in dem einen Seminar //Handout// genannt wird, heißt im nächsten //Thesenpapier// und im dritten //Tischvorlage//. **Unsere Empfehlung ist, solche Begrifflichkeiten zunächst außer Acht zu lassen und sich vielmehr an Inhalten und Funktionen zu orientieren und diese auch gezielt bei der/dem Lehrenden zu erfragen.**
  
 Dabei sehen wir folgende Funktionen und Inhalte als typisch an; die Listen sind allerdings sicherlich nicht abschließend und müssen ggf. ergänzt werden. Dabei sehen wir folgende Funktionen und Inhalte als typisch an; die Listen sind allerdings sicherlich nicht abschließend und müssen ggf. ergänzt werden.
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 ===Beispiele=== ===Beispiele===
-  * Ein **klassisches Thesenpapier** im eigentlich Wortsinn hätte wohl die Funktion, Neugier zu wecken und die Mitarbeit und Diskussion zu ermöglichen; damit müsste es auch vor dem Referat oder zumindest punktgenau verteilt werden. Inhaltlich fänden Sie darauf wohl tatsächlich Thesen und eventuell auch Zitate. +  * Ein **klassisches Thesenpapier** im eigentlich Wortsinn hätte wohl die Funktion, Neugier zu wecken und die Mitarbeit und Diskussion zu ermöglichen; damit müsste es auch vor dem Referat oder zumindest punktgenau verteilt werden. Inhaltlich fände man darauf wohl tatsächlich Thesen und eventuell auch Zitate. 
-  * Eine **typische Tischvorlage**, die man in Seminaren immer wieder sieht, enthält Struktur und Gliederung sowie wesentliche Aspekte des Themas; die Funktion liegt wohl vorrangig darin, Mitarbeit und Diskussion zu ermöglichen und wesentliche Inhalte (für die Diskussion) verfügbar zu machen und zu sichern. Solche Tischvorlagen werden in der Regel vor dem Referat verteilt. +  * Eine **typische Tischvorlage**, die man in Seminaren immer wieder sieht, enthält Struktur und Gliederung sowie wesentliche Aspekte des Vortrags; die Funktion liegt wohl vorrangig darin, Mitarbeit und Diskussion zu ermöglichen und wesentliche Inhalte (für die Diskussion) verfügbar zu machen und zu sichern. Solche Tischvorlagen werden in der Regel vor dem Referat verteilt. 
-  * Gerade in linguistischen Seminaren enthalten Handouts oft vorrangig sprachliche **Beispiele** (sinnvollerweise nummeriert), auf deren Basis Diskussionen ermöglicht werden. Dazu müssen solche Handouts zumindest punktgenau im Referat verteilt werden.+  * Gerade in linguistischen Seminaren enthalten Handouts oft auch vorrangig sprachliche **Beispiele** (sinnvollerweise nummeriert), auf deren Basis Diskussionen ermöglicht werden. Dazu müssen solche Handouts zumindest punktgenau im Referat verteilt werden.
   * Nicht selten sind auch **Ausdrucke der gezeigten Folien** als Handzettel (zum Beispiel sechs Folien auf einer Seite), die der Ergebnissicherung dienen sollen. Solche Handzettel werden sinnvollerweise erst nach dem Referat verteilt.   * Nicht selten sind auch **Ausdrucke der gezeigten Folien** als Handzettel (zum Beispiel sechs Folien auf einer Seite), die der Ergebnissicherung dienen sollen. Solche Handzettel werden sinnvollerweise erst nach dem Referat verteilt.
  
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 Jedes Handout hat Jedes Handout hat
-  * eine **Kopfzeile** mit den typischen Angaben zu Veranstaltung, Seminar, Referent(in), Dozent(in), Semester usw.,+  * eine **Kopfzeile** mit den typischen Angaben zu Veranstaltung, Seminar, Referent*in, Dozent*in, Semester usw.,
   * dem **Hauptteil** (vgl. oben zu Inhalten und Funktionen) und   * dem **Hauptteil** (vgl. oben zu Inhalten und Funktionen) und
   * dem **Schlussteil/Fuß**, in dem die **verwendete Literatur** und ggf. weitere Quellen angegeben werden. Das Handout ist so lang wie nötig, aber so kurz wie möglich; es muss bei mehreren Seiten nummeriert werden.   * dem **Schlussteil/Fuß**, in dem die **verwendete Literatur** und ggf. weitere Quellen angegeben werden. Das Handout ist so lang wie nötig, aber so kurz wie möglich; es muss bei mehreren Seiten nummeriert werden.
  
-Genauere formale Vorgaben -- so es solche gibt -- erfragen Sie ggf. bei der/dem Lehrenden Ihrer Lehrveranstaltung.+Genauere formale Vorgaben -- so es solche gibt -- erfragt ihr ggf. bei der/dem Lehrenden der Lehrveranstaltung.
  
  
 =====Zur Relevanz von Referaten===== =====Zur Relevanz von Referaten=====
  
-Referate gehören zum Uni-Alltag dazu wie der Gang in die Cafete. Allerdings wird die Frage nach dem Warum eher selten gestellt: Warum müssen Studierende Referate halten? Warum sind Referate fester Bestandteil des universitären Alltags? Und warum ist das Referate-Halten sinnvoll? Wer jetzt schnell mit der Antwort "Dafür gibt es CP!" kontert, verkennt die tatsächliche Bedeutung der Referate. Susanne Guckelsberger (2006:148 und 150; Hervorhebung getilgt) benennt diese Bedeutung folgendermaßen:+Referate gehören zum Uni-Alltag dazu wie der Gang in die Cafete. Allerdings wird die Frage nach dem //Warum// eher selten gestellt: Warum müssen Studierende Referate halten? Warum sind Referate fester Bestandteil des universitären Alltags? Und warum ist das Referate-Halten sinnvoll? Wer jetzt schnell mit der Antwort "Dafür gibt es CP!" kontert, verkennt die tatsächliche Bedeutung der Referate. Susanne Guckelsberger (2006:148 und 150; Hervorhebung getilgt) benennt diese Bedeutung folgendermaßen:
  
 > Zum einen dienen sie der fachlichen und wissenschaftsmethodischen Qualifizierung des referierenden Studenten selbst. […] [Sie] tragen […] aber nicht nur zur individuellen Professionalisierung eines einzelnen Studenten bei; der Zweck des Referats ist gerade auch in der Qualifizierung der anderen am Seminar beteiligten Studierenden zu sehen. > Zum einen dienen sie der fachlichen und wissenschaftsmethodischen Qualifizierung des referierenden Studenten selbst. […] [Sie] tragen […] aber nicht nur zur individuellen Professionalisierung eines einzelnen Studenten bei; der Zweck des Referats ist gerade auch in der Qualifizierung der anderen am Seminar beteiligten Studierenden zu sehen.
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 > Durch meine Sprache, durch mein Verhalten signalisiere ich: "Ich weiß Bescheid, beherrsche Stoff genügend, um notfalls alles, was du dazu sagst, kritisch zerpflücken zu können. Fordere mich also nicht heraus!" In diesem -- meist unbewußten -- Verhalten steckt die Erfahrung, daß diese Fassade von Sicherheit und Überlegenheit den anderen genügend Angst macht. Sie wagen es dann tatsächlich nicht, mich herauszufordern. (Wagner 1977:27) > Durch meine Sprache, durch mein Verhalten signalisiere ich: "Ich weiß Bescheid, beherrsche Stoff genügend, um notfalls alles, was du dazu sagst, kritisch zerpflücken zu können. Fordere mich also nicht heraus!" In diesem -- meist unbewußten -- Verhalten steckt die Erfahrung, daß diese Fassade von Sicherheit und Überlegenheit den anderen genügend Angst macht. Sie wagen es dann tatsächlich nicht, mich herauszufordern. (Wagner 1977:27)
  
-Die Aufgabe propädeutischer Veranstaltungeninsbesondere des Tutoriums ist es, diesen Fehlschluss aufzudecken und den Blick auf die inhaltliche Vorbereitung zu richten; die technische Umsetzung ist hier sekundär. +Die Aufgabe propädeutischer Veranstaltungen -- und insbesondere des Tutoriums -- ist es, diesen Fehlschluss aufzudecken und den Blick auf die inhaltliche Vorbereitung zu richten; die technische Umsetzung ist hier sekundär. 
  
 Wichtiger ist es, im Zusammenhang mit der Referatsvorbereitung Wichtiger ist es, im Zusammenhang mit der Referatsvorbereitung
   - auf [[:reader:05:05.3_arbeitstechniken#ein_moeglicher_weg_zu_einem_exzerpt|zielführende Lesetechniken]] und [[:reader:05:05.3_arbeitstechniken|die Notwendigkeit des Exzerpierens]] hinzuweisen,   - auf [[:reader:05:05.3_arbeitstechniken#ein_moeglicher_weg_zu_einem_exzerpt|zielführende Lesetechniken]] und [[:reader:05:05.3_arbeitstechniken|die Notwendigkeit des Exzerpierens]] hinzuweisen,
   - deutlich zu machen, dass eine kritische Lektüre für die Referatsvorbereitung immer auch eine selektive Lektüre ist, und   - deutlich zu machen, dass eine kritische Lektüre für die Referatsvorbereitung immer auch eine selektive Lektüre ist, und
-  - die Studierenden so zu beraten, dass ihr Referat tatsächlich auch zur Professionalisierung der Kommilitonen beiträgt und sich nicht nur an den Lehrenden richtet.+  - die Studierenden so zu beraten, dass ihr Referat tatsächlich auch zur Professionalisierung der Kommiliton*innen beiträgt und sich nicht nur an den Lehrenden richtet.
  
 =====Literaturverzeichnis===== =====Literaturverzeichnis=====
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-Ursprungstext: Caner Kamisli; Daniel Händel | Überarbeitung: Jan-Nicolas Aslanidis & Steffen Waschul; Daniel Händel+Ursprungstext: Caner Kamisli; Daniel Händel | Überarbeitung: Jan-Nicolas Aslanidis & Steffen Waschul; Daniel Händel, Sandra Waldenberger
reader/05/05.4_arbeitstechniken.1511435055.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/04/12 12:31 (Externe Bearbeitung)