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 ======Vorlesungsmitschriften====== ======Vorlesungsmitschriften======
  
-Wer Vorlesungen besucht, erhält Zugang zu einem breiten Spektrum an Wissen, da üblicherweise in der Vorlesung diverse Aspekte eines Oberthemas behandelt werden. Im Gegensatz zu eher verschulten Studiengängen, in denen regelmäßig die gleichen Vorlesungen gehalten werden (//Analysis I//, //Analysis II// usw.), stellen Lehrende in germanistischen Vorlesungen sehr häufig die Forschungsthemen vor, an denen sie aktuell arbeiten. Das bedeutet, dass germanistische Vorlesungen in der Regel nah am Puls der Forschung sind; sie vermitteln so Einblicke in aktuelle Forschungsfragen. Studierende können in Vorlesungen -- zunächst ohne eigenständige Literaturrecherche -- eigene Fragen zum Thema bzw. Gegenstand der Vorlesung entwickeln und außerdem beobachten, wie im wissenschaftlichen Umfeld Wissen präsentiert wird. Insofern sind Vorlesungen nicht nur inhaltlich lehrreich, sondern sozusagen auch auf der Meta-Ebene inspirierend.+Wer Vorlesungen besucht, erhält Zugang zu einem breiten Spektrum an Wissen, da üblicherweise in der Vorlesung diverse Aspekte eines Oberthemas behandelt werden. Im Gegensatz zu eher verschulten Studiengängen, in denen regelmäßig die gleichen Vorlesungen gehalten werden (//Analysis I//, //Analysis II// usw.), stellen Lehrende in germanistischen Vorlesungen sehr häufig die Forschungsthemen vor, an denen sie aktuell arbeiten. Das bedeutet, dass germanistische Vorlesungen in der Regel nah am Puls der Forschung sind; sie vermitteln so Einblicke in aktuelle Forschungsfelder und diskutieren aktuelle Forschungsfragen. Studierende können in Vorlesungen -- zunächst ohne eigenständige Literaturrecherche -- eigene Fragen zum Thema bzw. Gegenstand der Vorlesung entwickeln und außerdem beobachten, wie im wissenschaftlichen Umfeld Wissen präsentiert wird. Insofern sind Vorlesungen nicht nur inhaltlich lehrreich, sondern sozusagen auch auf der Meta-Ebene inspirierend.
  
-Das ist der positive Aspekt; als eher nachteilig empfinden Studierende gelegentlich, dass es zu germanistischen Vorlesungen keine Skripten gibt, anhand derer man die Inhalte der Vorlesung im Detail nachvollziehen kann. Damit setzt die Vorbereitung einer eventuellen Klausur zum Ende der Vorlesung, um den Workload nachzuweisen und die Kreditierung zu rechtfertigen, __zwingend__ die gründliche Nachbereitung und intensive Aufbereitung der Themen und Inhalte voraus -- und das bedeutet, dass eine ordentliche Mitschrift Pflicht ist.+Das ist der positive Aspekt; als eher nachteilig empfinden Studierende gelegentlich, dass es zu germanistischen Vorlesungen keine Skripten gibt, anhand derer man die Inhalte der Vorlesung im Detail nachvollziehen kann. Damit setzt die Vorbereitung einer eventuellen Klausur zum Ende der Vorlesung, um den Workload nachzuweisen und die Kreditierung zu rechtfertigen, __zwingend__ die gründliche Nachbereitung und intensive Aufbereitung der Themen und Inhalte voraus -- und das bedeutet, dass eine ordentliche Mitschrift notwendig ist.
  
 Dabei sind zwei grundsätzliche Typen der Vorlesungsmitschrift zu unterscheiden: auf der einen Seite die **vollständige oder intensive Mitschrift**, auf der anderen Seite die **systematische Mitschrift**. Beide Typen in Reinform bilden Punkte auf einer Skala; tatsächliche Mitschriften werden irgendwo zwischen diesen beiden Idealen liegen. Dabei sind zwei grundsätzliche Typen der Vorlesungsmitschrift zu unterscheiden: auf der einen Seite die **vollständige oder intensive Mitschrift**, auf der anderen Seite die **systematische Mitschrift**. Beide Typen in Reinform bilden Punkte auf einer Skala; tatsächliche Mitschriften werden irgendwo zwischen diesen beiden Idealen liegen.
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   *Falls ein Podcast zur Veranstaltung existiert: Notieren Sie Zeitangaben, um anschließend den Podcast für die Nachbereitung verwenden zu können.   *Falls ein Podcast zur Veranstaltung existiert: Notieren Sie Zeitangaben, um anschließend den Podcast für die Nachbereitung verwenden zu können.
  
-**Bitte beachten Sie: Jede Art von Aufzeichnung (Audio, Video, Foto) ist untersagt, weil sie in die Persönlichkeitsrechte eingreift.**+**Bitte beachten Sie: Jede Art von eigener, nicht autorisierter Aufzeichnung (Audio, Video, Foto) ist untersagt, weil sie die Persönlichkeitsrechte der aufgenommenen Person(en) verletzt.**
  
  
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 ======Protokolle====== ======Protokolle======
  
-Protokolle dienen der Fixierung des im Seminar erarbeiteten Wissens für eine spätere Auseinandersetzung. Während die Seminarmitschrift im Wesentlichen für den eigenen Gebrauch notiert wird und als Grundlage für spätere Hausarbeiten und Prüfungen dient, werden Protokolle in der Regel Ihren Kommiliton(inn)en zur Verfügung gestellt. Protokolle werden dann nicht mehr nur für das eigene Studium erstellt und müssen damit bestimmte Anforderungen erfüllen.+Protokolle dienen der Fixierung des im Seminar erarbeiteten Wissens für eine spätere Auseinandersetzung. Während die Seminarmitschrift im Wesentlichen für den eigenen Gebrauch notiert wird und als Grundlage für spätere Hausarbeiten und Prüfungen dient, werden Protokolle in der Regel Ihren Kommiliton*innen zur Verfügung gestellt. Protokolle werden dann nicht mehr nur für das eigene Studium erstellt und müssen damit bestimmte Anforderungen erfüllen.
  
 Wenn Sie ein Protokoll schreiben sollen, werden Sie häufig mit bestimmten Begrifflichkeiten konfrontiert; übliche Bezeichnungen sind etwa //Verlaufsprotokoll//, //Ergebnisprotokoll//, //Seminarprotokoll//, //Kurzprotokoll//. Das hört sich zunächst nach fest umrissenen Begrifflichkeiten an; nach unserer Erfahrung werden allerdings mit den Begriffen unterschiedliche Ideen und Anforderungen verbunden. Was also die eine Dozentin unter einem Seminarprotokoll versteht, kann der nächste Dozent schon wieder völlig anders sehen. Wenn Sie ein Protokoll schreiben sollen, werden Sie häufig mit bestimmten Begrifflichkeiten konfrontiert; übliche Bezeichnungen sind etwa //Verlaufsprotokoll//, //Ergebnisprotokoll//, //Seminarprotokoll//, //Kurzprotokoll//. Das hört sich zunächst nach fest umrissenen Begrifflichkeiten an; nach unserer Erfahrung werden allerdings mit den Begriffen unterschiedliche Ideen und Anforderungen verbunden. Was also die eine Dozentin unter einem Seminarprotokoll versteht, kann der nächste Dozent schon wieder völlig anders sehen.
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 **Systematisierung -- namentliche Zuschreibung:** Bitte klären Sie, ob Sie mit den Argumenten auch notieren müssen, wer diese vorgebracht hat. Falls Sie dies tun müssen, haben Sie möglicherweise ein Problem: Kennen Sie alle Kommiliton(inn)en im Seminar namentlich? Vermutlich nicht; dementsprechend müssten Sie sich hier eine entsprechende Lösung für das Problem einfallen lassen. Gehen Sie aber bei Protokollen in Seminaren davon aus, dass in der Regel nicht erwartet wird, dass Sie Argumente mit Namen verknüpfen müssen -- im späteren Berufsleben dürfte das dann allerdings anders sein. **Systematisierung -- namentliche Zuschreibung:** Bitte klären Sie, ob Sie mit den Argumenten auch notieren müssen, wer diese vorgebracht hat. Falls Sie dies tun müssen, haben Sie möglicherweise ein Problem: Kennen Sie alle Kommiliton(inn)en im Seminar namentlich? Vermutlich nicht; dementsprechend müssten Sie sich hier eine entsprechende Lösung für das Problem einfallen lassen. Gehen Sie aber bei Protokollen in Seminaren davon aus, dass in der Regel nicht erwartet wird, dass Sie Argumente mit Namen verknüpfen müssen -- im späteren Berufsleben dürfte das dann allerdings anders sein.
  
-Ausschlaggebend für die Qualität eines Protokolls ist, dass Sie und Ihre Kommiliton(inn)en mit dem Protokoll weiterarbeiten können. Stellen Sie sich die Frage, ob eine%%(r)%% Ihrer Kommiliton(inn)en, die/der an der von Ihnen protokollierten Sitzung nicht teilnehmen konnte, auf Basis Ihres Protokolls die wesentlichen Inhalte und Diskussionen nachvollziehen kann. Wenn Sie die Frage guten Gewissens mit einem Ja beantworten können, dann ist Ihr Protokoll wahrscheinlich angemessen.+Ausschlaggebend für die Qualität eines Protokolls ist, dass Sie und Ihre Kommiliton*innen mit dem Protokoll weiterarbeiten können. Stellen Sie sich die Frage, ob eine%%(r)%% Ihrer Kommiliton*innen, die/der an der von Ihnen protokollierten Sitzung nicht teilnehmen konnte, auf Basis Ihres Protokolls die wesentlichen Inhalte und Diskussionen nachvollziehen kann. Wenn Sie die Frage guten Gewissens mit einem Ja beantworten können, dann ist Ihr Protokoll wahrscheinlich angemessen.
  
  
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